Erinnerungen an Mödling im Sommer 1914

21. Jun 2014 - 17:00 Uhr

Samstag, 21. Juni 2014, 17 Uhr, Festsaal des Museums Mödling, Josef Deutsch Platz 4

Erinnerungen an Mödling im Sommer 1914
 

Mitwirkende: Karoline Pilcz (Sopran)
Reinmar Wolf (Klavier)
Josef Pechhacker(Sprecher)
Fritz Lange(Filmtechnik)
Gestaltung: Friedl Jary

 

Thomas Tamussino (1862-1926): Der Mödlinger Industrielle war von 1911 bis 1918  Bürgermeister der Stadt, die damals 18 070 Einwohner zählte. Gemeinsam mit dem Gemeindearzt und Gemeinderats-Mitglied Dr. Ludwig Rieger entwarf  er schon in den ersten Kriegsmonaten humanitäre, soziale und sanitäre Maßnahmen, die sich in den folgenden vier Kriegsjahren als segenbringend für die Bevölkerung erweisen sollten. (Lebensmittel-Vorräte; Impfaktionen).
Leutnant Heinrich Dedy (1895 – 1914):  Er war Zögling der Technischen Militär-Akademie Mödling, wurde mit Kriegsausbruch zu einer Pionier-Einheit an die serbische Front versetzt, im Einsatz um Belgrad schwer verwundet, ins Lazarett nach Temesvár gebracht, wo er Anfang August seinen Verletzungen erlegen ist. Der Leichnam konnte nach Mödling überführt und im Familiengrab am 3. September 1914 beigesetzt werden.
Anton Wildgans (1881 – 1932): Seit seiner Jugend war Wildgans mit Mödling verbunden. Aber auch er, der Dichter, der – weiß Gott – dem Militarismus fernstand, ließ sich von der allgemeinen Kriegs-Euphorie des Jahres 1914 anstecken  und schrieb Gedichte zu Kampf, Sieg und Heldentod. So manche Zeile aber spricht von Sehnsucht nach Geborgenheit, nach Musik, nach Schönheit in schrecklicher Zeit und – nach Frieden.
Rudolf Sieczynski (1879 – 1952):  Er war Dr. juris und Hofrat bei der niederösterreichischen Landesregierung,    Bezirkshauptmannschaft Mödling. Amateurdichter und Komponist. 1914 erschien sein opus eins: Wien, du Stadt meiner Träume in Druck. Und dieses Wien, Wien, nur du allein wurde zum Welterfolg. Der „Geburtsort“ dieses Liedes aber ist Mödling!
Franz Theodor Csokor (1885 – 1969): In Mödling steht das Haus; im Krieg war es zeitweilig Offiziers-Lazarett. Hier fand Csokor die Atmosphäre, die  er zum  Zeitbild schuf. Der 3. November 1918 wurde sein erfolgreichstes Stück.