Samstag, 18. November 2017, 17 Uhr, Festsaal des Museums Mödling, Josef Deutsch Platz 2
Lesung
Marie-Theres Arnbom
Bad Ischl – süßes Klischee mit bittrem Beigeschmack
Stars und Sternchen – Geldadel und betuchtes Bürgertum – sie alle gaben sich in der guten alten Zeit in Ischl ein Stell-dich-ein, wenn sie von Wien zur Sommerfrische in des Kaisers Sommerdomizil fuhren. An Hand der Geschichte glanzvoller Villen erzählt Marie-Theres Arnbom die bisher ungeschriebene Geschichte Bad Ischls und berichtet vom Glanz und vom Niedergang des noblen Fremdenverkehrsorts in der Zwischenkriegszeit und ganz besonders in der Zeit des Nationalsozialismus, in der es zu Enteignungen und zur Vertreibung unliebsam gewordener “Nicht-Arier” kam. Spannende und vor allem erschütternde Geschichten mancher Anwesen und deren einstiger Besitzer werden dabei ans Licht gebracht. Dadurch wird den Betroffenen später Respekt gezollt – ein kleiner jedoch wichtiger Schritt zu mehr Toleranz und Verständnis in unserem heutigen Tun und Wirken.
Marie-Theres Arnbom, Dr. phil, stammt aus einer großbürgerlichen Wiener Familie. Ihr Vater war der schwedische Regisseur Arne Arnbom. Sie studierte Geschichte und Theaterwissenschaft an der Universität Wien und veröffentlicht seit 2002 kontinuierlich zu biographischen und kulturhistorischen Themen. Auswahl aus dem Werk: Fritz Grünbaum, Annemarie Düringer, Lotte Tobisch, “Salzkammergut”, “Wolfgangsee”, “Damals war Heimat, die Welt des Wiener jüdischen Großbürgertums” und zuletzt “Die Villen von Bad Ischl, wenn Häuser Geschichten erzählen“.